Nach dem Winter bin ich immer ausgehungert nach frischem Grün und erste bunte Farbtupfer! Ich wandere durch den Wald, begrüße die erwachenden Pflanzen, wie das Bingelkraut, welches im Buchenwald ganze Flächen bedeckt, und nehme mir Grünkraft mit nach Hause. Jetzt im Frühjahr bieten sich Giersch, Knoblauchsrauke oder Weinbergschnittlauch an. Ich bin glücklich in einem Gebiet zu wohnen, in dem alle diese Lieblingpflanzen ihre guten Lebensbedingungen finden. So braucht die Knoblauchsrauke kalkigen Boden, der Giersch Halbschatten und der Weinbergschnittlauch sonnige Lagen. Erst kürzlich, Ende März, holte ich mir Bärlauch, der auf kalkhaltigen Böden mit viel Feuchtigkeit gedeiht.
Junges Bingelkraut frischer Giersch neue Knoblauchsrauke
Wunderbar zu sehen sind die Buschwindröschen, die dem Buchenwald mit seinen silbernen Rindenstämmen eine unbeschwerte Fröhlichkeit verleiht, der Lerchensporn in rosa-weißen Matten einen ganz leichten süßen Duft verbreitet und das frühe Leberblümchen den Waldboden mit lila Farbtupfer bemalt. An anderer Stelle grüßt das voilette Veilchen und in mir klingt das Lied vom Veilchen, das sich wünscht die schönste Blume der Natur zu sein, um einer jungen Schäferin zu gefallen. Ich wandle durch den Frühjahrswald, pflücke hier und da Kräuter, vernasche sie und spüre der Grünkraft in meinem Körper nach, wie die Zellen dieses Grün aufsaugen und denke mir für zuhause Rezepte aus, wie ich die Kräuter zu einer Mahlzeit verarbeite.
Buschwindröschen Lerchensporn Veilchen
Leberblümchen in der Sonne
Oftmals bleibe ich stehen, um die Sonnenstrahlen mein Gesicht kitzeln zu lassen und lasse die Dankbarkeit und Freude gegenüber diesen Geschenken von Mutter Erde in mir aufsteigen. Eine Art meine Freude auszudrücken oder der Erde etwas zurückzugeben sind die Mandalas, die ich ganz intuitiv gestalte und im Wald zurücklasse.
rosa-weiße Lerchenspornmatten
Manchmal schaut unsere Mahlzeit nach so einem Frühjahrsspaziergang so aus: Endiviensalat mit Veilchen!
