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Die Wesen im Hohlweg, Geokulturelle Wanderung

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Unsere Gegend am Albtrauf bei Neumarkt ist reich an wunderbaren Hohlwegen, die teilweise noch regelmäßig genutzt werden, teilweise selten von Fußgängern betreten werden.

In letzterem Fall führt oftmals ein neuerer Weg oberhalb des Hohlweges hinauf auf die Albfläche. Egal, auf welchen Weg man trifft, die Hohlwege atmen eine eigene Geschichte und durch die Eintiefung im Gelände wandert man buchstäblich in der Erdgeschichte hinauf, wenn ich davon ausgehe, dass wir uns von unten nach oben bewegen. Zuunterst ist Sandstein, manchmal durchsetzt mit Eisen, der ihn rötlich erscheinen lässt.

 

gelber und roter Sand, Erde

Der Stein verwittert zu Sand, der an manchen Stellen so fein sein kann dass man meint, das müsste ein Sandstrand am Meer sein. Wahrscheinlich war das auch so, denn hier erstreckte sich vor Urzeiten das Jurameer, das seine Wellen auf den Sandstrand auslaufen ließ und sie mit einem Gurgeln und Rauschen wieder ins Meer zog. Im Laufe einer für uns unvorstellbar langen Zeit sank das Gelände ab und es lagerten sich mächtige Schichten auf den Sandstrand ab, der sich unter diesem Druck zu Sandstein umformte, der jetzt wieder zu feinem Sand verwittert.  Mit dem Regen werden Sandkörner in die Bäche gewaschen, gelangen in die Flüsse, die die Sandkörner ins Meer transportieren, die dort wiederum am Sandstrand landen können. Ein sehr langer Zyklus, doch der Stein hat alle Zeit der Welt! Er weiß, dass er im Verwittern dazu beiträgt, dass die Erde lebendige Pflanzen tragen kann, denn die Mineralstoffe des Steins werden, neben Sonnenlicht und Wasser, von den Pflanzen zum Wachstum gebraucht und alle anderen Lebewesen profitieren davon! Könnten wir die Sprache der Steine verstehen, wir würden so viel Wissen über die Urzeiten erfahren und über die Gelassenheit und das einfach „Dasein“.

                                       

feiner Sand vom Sandstein                                                                        Sandsteinwesen

Der Sandstein geht langsam  in den Kalksandstein über. Da Kalk vom Wasser gelöst werden kann und wieder ausfällt, bilden sich kleine Kalkschichten/ Vorhänge auf den Felsen, in den Nischen und in den kleinen Höhlen. Wenn ich den Felsen berühre, spüre ich auch den Sand, aus dem er auch noch besteht.

Ganz oben gibt es nur noch Kalkstein, die jüngste Schicht auf unserer Wanderung durch die Erdzeitalter! Auf der Albfläche sind die Felder voll von den abgewitterten Kalksteinen, die abgelesen werden und wurden und am Feldrand gelagert werden. Das sind die Lesesteine, die bei manchen alten Häusern das Mauerwerk bildeten.

Der Hohlweg ist direkt mit den Bäumen verbunden, die ihre Wurzeln in die Felsen schieben und sich tief darin verankern. Teils halten sie dadurch die Felsen und verhindern deren Abrutschen, teils sprengen sie mit ihrem Dickenwachstum die Felsen, so dass Risse und Spalten entstehen, die das Verwittern der Steine beschleunigen. Die Bäume am Rand des Hohlwegs zeigen ihr Wurzelwerk und ihre Kraft, balancieren Felsabbrüche mit bizarrem Wachstum aus und sind so zu Originalen unter ihren Artgenossen geworden. Sie tragen wesentlich zur besonderen Atmosphäre des Hohlwegs bei.

                             

„Baumlama“                                                                  Kraftbaumwesen                                                         Wurzelwerk im Sandstein

 

 

 

 

 

 

 

„Altes Mütterchen“

 

 

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