AKTUELLES

Ein Grünkohlleben

Aus der Botanik

Letztes Jahr pflanzte ich einige Grünkohlpflanzen, die über den Winter gut weiterwuchsen. Als sie schon recht stattlich waren, erntete ich zwei, um Grünkohlchips herzustellen. Die sind echt lecker und haben, sofern man Grünkohl mag, dasselbe Potential wie Kartoffelchips: man kann nicht aufhören zu essen. Die anderen Pflanzen ließ ich stehen. Im Frühjahr bildeten sich Blütenknospen, die ich wie Broccoli erntete und verarbeitete. Die letzte Pflanze ließ ich einfach wachsen. Auf dem Beet hatte sie Platz und ich durfte mitbekommen, wie sie groß und stattlich wurde. Es  ist eine Freude für alle Pflanzen zum Blühen zu kommen und für Nachkommen zu sorgen.  Meine blüht nun gelb und die ersten Blüten haben sich bereits in Schoten verwandelt, in denen die schwarzen, kugeligen Samen heranreifen werden. Dieser Grünkohl gehört zu der Familie der Kreublütlern, genauso wie der Raps, der auf dem Feld hinter unserem Haus blüht. Da hat mein einsamer Grünkohl immer seine nahe Verwandtschaft im Blick! Im Sommer ernte ich die Samen und säe sie wieder aus, damit ich den Winter über wieder Grünkohl für Chips ernten kann. So klinke ich mich in den Kreislauf der Pflanze ein und merke, wie dabei Freude hochsteigt, Freude der Pflanze, Freude von mir und durch unsere Freude Freude für die Erde, Erdenfreude.

In dem Samen steckt die ganze Information der jeweiligen Pflanzenart. Ich habe die Meinung, dass Pflanzen gerne für unsere Ernährung sorgen, wenn wir darauf schauen, dass die „Info“ bewahrt bleibt und immer wieder ins Leben gebracht wird.

 

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