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Georgien und der Zauber des Kaukasus

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Dieses Jahr führte uns eine Reise nach Georgien, ein Land, das mir bisher nur dem Namen nach bekannt war. Doch dieses Land bietet eine Fülle, sowohl geschichtlich, mythologisch als auch geographisch, die wir erkunden durften. Die griechische Argonautensage um das goldene Flies spielt im jetzigen Georgien;  die Fülle dieses Landes weckte die Gier nach „Mehr“ in allen Nachbarn Georgiens, die sehr oft in das Land einfielen und Verwüstung und ein Blutbad hinterließen. Ein Blick auf die geographische Lage verdeutlicht den Reichtum des Landes: Im Norden erhebt sich der große Kaukasus und hält im Winter die eiskalten sibirischen Winde ab, im Süden erstreckt sich der kleine Kaukasus, der sengende Hitze aus dem Iran, Armenien oder Aserbeidschan abhält. Im Westen grenzt Georgien an das Schwarze Meer, was dafür verantwortlich ist, dass hier ein subtropisches Klima herrscht und im Osten spürt man den Einfluß des Kaspischen Meeres, an dessen Ufern Georgien zwar nicht liegt, doch klimatische Bedingungen halten sich nicht an politische Grenzen. Wasser ist in diesem Land reichlich vorhanden und die Bedingungen für vielfältiges Pflanzenwachstum ist durch die verschiedenen Klimazonen gegeben. Wein, Walnussbäume, Obst in allen Variationen, Getreide, Auberginen, Kürbisse, Kräuter, Bergwiesen, Flussauen, Schwefelquellen, Erzvorkommen, Weiden für Schafe und Kühe….

            

Auch wenn vom Einkommen her gesehen die Bevölkerung als arm einzustufen ist, so wirkt doch das Land unglaublich reich. Hier fühlte ich den Reichtum, den die Erde diesem Land schenkt: Fülle!

Wir fuhren, nachdem wir eine Woche lang Tiflis (Tbilissi) mit Georgischen Freunden erkundeten, in den Kaukasus zum Kasbegi. Vom Ort Stephansminda aus starten viele Expeditionen zum sagenumwobenen Kasbegi, der stolze 5000 Meter hoch in den Himmel ragt und sich oft hoheitlich mit Wolken verhüllt. Wir beschlossen weiter unten zu bleiben und wanderten zum 2100 Meter hoch gelegenen Kloster, das inmitten von einer atemberaubenden Bergkulisse liegt, eingebettet in blumenreichen Bergwiesen. An diesem Kloster kannst du ausser dünnen Bienenwachskerzen für die Kirche nichts kaufen und so bleibt die sanfte, doch kraftvolle Ausstrahlung dieses Klosters erhalten. Wenn der Himmel klar ist, erstrahlt der Kasbegi noch 3000 Meter über dem Kloster mit seinen weißen Gletschern. Eine Gruppe von  jungen russischen Bergsteigern, schwer bepackt mit großen Rucksäcken, war fünf Tage unterwegs, um den Kasbegi zu besteigen. Ich lag lieber auf der Blumenwiese.

                                              

Die Atmosphäre dieses Ortes hatte etwas tief beruhigendes, kraftvolles, erdendes. Ich fühlte mich geborgen mit Mutter Erde. In der Kirche hing unter vielen Heiligenbildern ein Bildnis von einer schwarzen Mutter Gottes, das Gesicht und die Hände schwarz, alles andere in Silber gestanzt: ein Ort der Erdenmutter!

                                         

Nahe Stephansminda liegt ein Schwimmbad. Eigentlich ist es nur ein betonieretes Becken, das in den Talgrund eingelassen wurde mit nichts aussen rum, was wir mit dem Begriff Schwimmbad verknüpfen: die Autos parken bis fast am Beckenrand, die Toiletten sind die Büsche rund um das Areal und das Wasser -das ist wieder etwas sehr Besonderes!- stammt aus einer leicht schwefel-und kohlenstoffhaltigen Mineralquelle, die das Schwimmbecken speist und am anderen Ende  in das umgebende Fluss- und Sumpfgebiet abfließt.

      

Wir erlebten auch einen kirchlichen, griechisch-orthodoxen Feiertag in den Bergen. Unsere Freundin übersetzte ihn mit “ Der Farbwechsel“ und er mutete uns wie Erntedank an, da viele verschiedene Früchte und Süßigkeiten zur Kirche gebracht wurden und jeder, auch die Touristen wie wir, Trauben oder eine Art Pudding bekamen. Alle waren vergnügt und sehr freundlich.

                          

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